Der Wasserfrosch oder wenn der Esox....
ein Beitrag vom Angelfreund Dominik
"Wenn der Frosch im Schilfe springt, den Angler auf die Palme bringt ".
Denn jener vermutet Räuber wie Barsch und Hecht in der Flach-Sumpf-Uferzone.
Nicht zu Unrecht. Doch in bestimmten Monatsabschnitten, sind es andere
Wasser liebende Tiere, die mit Planschen und Geräuschkulisse auf sich
aufmerksam machen. Die Rede ist vom Wasserfrosch. Sein lateinischer Name:
Pelophylax. Der Vollständigkeit halber: Ranidae, die Familienform der
echten Frösche. Nun diese Klasse der Lurche (Amphibia) hat mir zwar nicht
Kopfschmerzen bereitet, allerdings muss ich zugeben, gewisse Selbstzweifel
an meine Spinnmethoden gebracht. Doch dazu später.
Also unser Grünfrosch ( ja auch dies ist ein Name seiner Vertretung) lebt
im Großteil seines Daseins im halbierten Verhältnis zum Wasser. Fälschlicher
Weise könnte man schnell aus seinem Namen den permanenten Kontakt im Wasser
ableiten. Doch dies ist nicht so. Hier kommt der Grünfrosch ins Spiel,
da er auch im Grase springt ist er nun mal grün! War ein kleiner, wenn
auch nicht ganz so falscher Spaß. Tatsächlich teilt sich der Grünfrosch
seinen Lebensraum hälftig zu Wasser und zu Land auf. Wissenschaftler und
Biologen und, und,.. und ich, schreiben hier von einem halbaquatischen
Leben. Also mehr in der Nähe des Wassers als unbedingt im Waser. Sie halten
sich an Uferkanten oder bei und auf Seerosenblättern und anderen zum Teil
schwimmenden Pflanzen und Krautbänken in Ufernähe auf.
Dort
sonnen sie sich, bringen ihren Kreislauf auf Touren und jagen nach Libellen,
Mücken und anderen vorbeischwirrenden Insekten. Wird es kälter, also Winter
geht es ab zu frostsicheren Plätzen oder zum Gewässergrund und rein ins
Sediment. Dort, die Energieversorgung auf ein Minimum beschränkt, wird
gewartet auf wärmere Tage. Gasaustausch wird über die Haut vorgenommen.
Mit der Größe meines von mir erwähnten Wasserfrosches ist es weit her.
Ich habe Exemplare von 7-15 cm gesehen. Leute die sie vermessen haben,
geben eine Spanne von 3-17 cm an. Die größeren Exemplare am Wasser waren
„die Träger“ so nannte ich sie. Gemeint sind die Weibchen. Weil sie einen
kleineren Frosch, in diesem Falle das Männchen, auf den Rücken trugen.
Aber wir sind ja noch bei den Merkmalen! Ich vermute und habe es auch
schon nachgelesen, dass die Musterung des Grünfrosches von Frosch zu Frosch
unterschiedlich ist. Wenn auch auf dem ersten Blick die Grundfärbung unseres
Grünfrosches (scheinbar logisch) grün mit schwarzen Punkten und Flecken
erscheint, sind verschiedene Graustufen oder bräunliche Farben keine Seltenheit.
Die Wirbelsäule ist gut sichtbar könnte man denken. Doch handelt es sich hier um die Rückendrüsenleiste.
Die
Schnauze oder Kopfform (ich kann mich der Bezeichnung Schnauze bei Amphibien
nicht anfreunden, auch wenn es fachlich richtig ist) läuft spitz und symmetrisch
zu. Zur Rückendrüsenleiste liegen die Augen eng an. Das hintere Beinpaar
ist mit größeren Schwimmhautzehen und mehr Muskulatur versehen, als die
vorderen Beine. (Sonst wäre es auch kein uns bekannter Frosch schnell
hoch und weit hüpfen, in diesem Fall noch schnell schwimmend). Absolut
typisch für die Männchen sind die Schallblasen. Wer so etwas nicht gesehen
hat, stelle sich eine etrem dünne Kaugummiblase vor, die beidseitig beim
Frosch befestigt worden ist. Nicht so leicht vorstellbar. Diese Schalllblasen
dienen der Erzeugung von schallenden Lock- und Verständigungsrufen. (Nach
und für das Frauenvolk oder besser Froschdamen - ist klar).Es wird den
Rivalen klar gemacht, " dies ist mein Revier und du kannst abfahren!!".
Missachtung wird mit Anspringen bestraft. Dieses „Froschkonzert“ wird
meist von Mai bis Juni sehr deutlich wahrgenommen. Es kommt es zur Paarung.
Nun wird es wissenschaftlich: Der Amplexus bei beiden erfolgt Axillar.
So nun auf Deutsch. Amplexus ist der Klammerungszustand bei der Paarung.
Hier kommt mein laienhafter Ausdruck „Träger“ wieder auf den Plan. Das
Männchen klammert sich mit seinen Armen hinter den Vordergliedmaßen des
Weibchens fest, dieser Reflex ist sehr stark ausgebildet. Es kann vorkommen,
dass männlich Frösche sich an andere Artgenossen, Treibgut und anderes
auf dem Wasser Treibende festklammern, um sich fortzupflanzen. Einmal
aufgesessen gibt es kein Loslassen mehr. Ich habe einen Stock aus dem
Wasser gehoben der Frosch hat sich nicht von ihm gelöst. Es könnte ja
ein anderer Rivale „Aufsitzen“ und deshalb sitzen viele Männchen schon
auf ihren Weibchen bei der Laichplatzwanderung. Stellt euch einmal vor
ihr lasst euch von euren Frauen jedes mal durch das Haus bis in die Schlafstube
tragen!! - kleiner
Scherz. Die Eiablage und Befruchtung findet außerhalb des Körpers statt.
Die hellbraunen Eier werden als Geleepaket an und unter Wasserpflanzen
geheftet. Die Auffälligen Eierketten, welche man häufig sieht, sind nicht
von unserem Wasserfrosch, sondern vom Grasfrosch! Es wird geschlüpft.
Wir
sprechen jetzt noch nicht vom Frosch sondern von der nachembryonalen Entwicklungsstufe,
der Kaulquappe. Eine Quappe nimmt der Angler sofort wahr. Oder? Befreit
durch ein Enzym das die Geleeschicht langsam aufgelöst hat, schwimmt unsere
Kaulquappe los . Bestehend aus drei Kiemenbüschel für die Atmung und einem
Ruderschwanz zur Fortbewegung. Mehr ist nicht drann.
Zuerst
ernährt es sich vom Eigallert indem es sich anheftet und zehrt und zehrt…Der
Maulschlitz wird größer. Dies kann man im nebenstehenden Bild durch genaues
betrachten vielleicht erkennen ?
So, es sind einige Monde vergangen. Die Geschichte der Kaulquappe könnte eine eigene Erörterung über 4 Din A4 Seiten sein. Hier der Schnelldurchgang: Ausbildung des Maulschlitzes –der Ruderschwanz vergrößert und verbreitert sich mit saumhafter Umrandung – Ausbildung der Hintergliedmaßen – Ausbildung der Vordergliedmaßen – Kiemen weg – Schwanz wird kleiner – fällt ab – kleiner Frosch ist da, auch Jungfrosch genannt, der auf die Größe des normalen Erkennens wächst. Zeitraffer aus!
Viel Arbeit hat der Frosch nun hinter sich. Jetzt heißt es sich auch vor Fressfeinden zu schützen. Füchse, Vögel, streunende Katzen und auch der Mensch haben es ja schließlich auf ihn abgesehen. Wenn auch nicht mehr in Deutschland. Sein wissenschaftlicher Name ist nicht umsonst Rana esculenta - „essbarer Frosch“- aber auch als Versuchstier wurde oder wird zum Teil der Frosch noch aus seinem normalen Leben genommen. Nur sollte dies der Vergangenheit angehören. In deutschland ist er durch das Bundesartenschutzgesetz geschützt.
Ich habe einen Fressfeind vergessen? Habe ich bewusst nicht! Sonst hätte ja keiner bis zum Schluss meinen Artikel gelesen.
Richtig, es gibt neben der Libellenlarve, die allerdings nur Kaulquappen und Jungfrösche attackiert noch einen Räuber aus dem Wasser. Der Hecht (Esox). " Hörst du den Frosch am Ufer quaken, kannst du dein Blech nach Hause tragen.". In vielen Foren gibt es interessante Diskussionen darüber.
Und
so war es auch, beim Watangeln mit der Spinnrute stand der Hecht 2-3m
vor mir. Ich habe ihm alles, was das Kunstköderarsenal hergab, vor das
Maul geworfen, nichts. So traf ich noch einen Hecht an der Uferkante an.
Desgleichen. Nichts. Wen sollte es wundern, wenn man nach erfolgreichen
überlisten des Esox `s den Mageninhalt studiert und folgendes vorfindet
!
Nun gebe ich einen gut zu beherzigenden Rat. Der Frosch unterliegt, wie
schon geschrieben, dem Artenschutz. Dies auch nicht ohne Grund. Die Zeiten
von Experimenten sind für ihn bei uns in Deutschland zum Glück vorbei
und dass soll auch so bleiben. Gute Chancen hat man dennoch, wenn man
seinem Abbild aus Gummi eine Chance zum Einsatz gibt. Probiert es einmal
aus.
Dies ist ein Beitrag von Dominik aus einem Anglerforum, welchen er mir zur Verfügung gestellt hat.
Der Beitrag wurde von mir lediglich etwas editiert. Die Fotos wurden nachbearbeitet. Die Fotos stammen auch von Dominik. Sollte wider Erwarten jedoch ein Urheberrecht Dritter verletzt sein, bitte ich um Mailinfo.
In diesem Sinne ...